Interview: Globaler Überblick über Pro-bono-Freiwilligenarbeit / kompetenzbasierte Freiwilligenarbeit

Vor dem globalen Pro-Bono-Gipfel im Oktober 2020 bat der diesjährige Gastgeber Pro-Bono-Lab Tanja Siebert (CEO AMAIDI) um ein Interview zum Thema Erfahrungen mit Pro Bono in Deutschland und weltweit.

1. Wie würden Sie Ihre Organisation und deren Ziel in wenigen Sätzen am besten beschreiben?

AMAIDI International ist eine in Deutschland eingetragene gemeinnützige Organisation, die weltweit tätig ist. Seit 2006 bietet AMAIDI gemeinnützigen Organisationen Zugang zu professionellen Freiwilligen in mehr als 58 Ländern. Engagierte Einzelpersonen und Unternehmen können sich mit ihren Fähigkeiten vor Ort oder online engagieren. Alle unsere Projekte sind mit den SDGs verbunden. Kurz gesagt, wir sorgen dafür, dass gute soziale Ideen die richtigen professionellen Freiwilligen finden.

2. Was ist Ihre Rolle innerhalb dieser Organisation?

Rechtlich gesehen bin ich der Eigentümer und CEO der gemeinnützigen Gesellschaft AMAIDI weltweit. Die Non-Profit-Organisation selbst wird mit dem Ziel geführt, nachhaltige Werte zu schaffen und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Mein Aufgabenbereich umfasst insbesondere die Festlegung der Unternehmensziele, die strategische Entwicklung, die Steuerung und Überwachung der operativen Einheiten, die Personalpolitik, die Finanzierung sowie die Kontaktpflege mit unseren Partnern, Sponsoren und die Schaffung neuer Partnerschaften. Außerdem überwache ich die Quartals- und Jahresabschlüsse. Mit AMAIDI habe ich die Möglichkeit, meine Erfahrungen und mein globales Netzwerk aus dem wirtschaftlichen und sozialen Bereich einzubringen, ohne auf andere Mittler angewiesen zu sein. Darüber hinaus haben wir durch die lokalen Teams einen direkten Zugang zu den Projekten und können so die Qualität vor Ort sicherstellen. Darüber hinaus schaffen wir Arbeitsplätze, insbesondere dort, wo die Arbeitslosenquote sehr hoch ist. Neben all dem fungiere ich als Coach und Mentor für das globale Team.

3. Können Sie uns mehr über den nationalen Kontext erzählen, in dem Ihre Organisation tätig ist: Was könnte für Deutschland spezifisch sein (kulturell, sozial, wirtschaftlich, auf gesetzgeberischer Ebene usw.), das Ihre Arbeit als Pro-Bono-Förderer von dem anderen Förderer in der Welt unterscheidet?

Das ist sehr schwer zu beantworten, weil wir nicht nur national arbeiten, wie die meisten Mitglieder des Global Pro Bono Network. Ich habe also immer eine globale Sichtweise. Das Alleinstellungsmerkmal von AMAIDI ist, dass wir weltweit unabhängig und mit seit vielen Jahren mit ausgewählten Partnern zusammenarbeiten.

Pro bono in anderen Regionen wie Asien, Pazifik, Amerika und Ozeanien eine sehr gefragte Form des ehrenamtlichen Engagements. In Deutschland, wo AMAIDI registriert ist, sieht die Sache ganz anders aus. Pro bono hat in Deutschland, und ich würde sagen auch in Europa, nie wirklich Feuer gefangen. Vielleicht ist es für Frankreich anders, aber in meinen Augen hat es generell nie wirklich Feuer gefangen. Ein Grund dafür ist für mich, dass die europäischen Länder Sozialstaaten sind, mit Zugang zu kostenfreier Rechtsberatung (z.B. Prozesskostenhilfe) und auch anderen kostenlosen Pro-bono-Dienstleistungen, die der Staat anbietet. Wenn sie also kein Geld haben, bekommen Sie Unterstützung vom Staat, und das kostet Sie nichts, egal ob Sie eine Privatperson, eine Organisation oder ein Unternehmen sind. Dies konnte man während der ersten Covid-19 Zeit deutlich sehen: Es gab so viele Zuschüsse, die an Unternehmen vergeben wurden, damit sie ihr Geschäft aufrechterhalten konnten, wie in keinen anderen Ländern.

Ein weiterer Grund könnte darin liegen, dass Freiwilligenarbeit einfach nicht zur deutschen DNA gehört, wie es bei US-amerikanischer, neuseeländischen oder australischen Staatsbürgern der Fall ist, wo man im Alter von 6 Jahren beginnt, Kekse für einen guten Zweck von Tür zu Tür zu verkaufen, und während der Schul- und Studienzeit immer wieder etwas zurückgibt. Und ich denke, dass in Deutschland und sogar in der EU die meisten Mittel für Freiwilligenarbeit entweder für die Jugendentwicklung oder für Natur und Klimawandel verwendet werden oder auf ein bestimmtes Alter begrenzt sind. Zum Beispiel sind die Mittel für die Entsendung von Freiwilligen ins Ausland nur für Freiwillige bis zum Alter von 28 Jahren gültig. Wenn Sie älter sind, müssten Sie alle Ihre Ausgaben selbst tragen, während Sie kein Gehalt erhalten.

Vor einigen Jahren haben wir zwei- oder dreimal am EVS-Programm (Europäischer Volunteer Service) teilgenommen, und dann entdeckten wir, dass des EVS-Programms den Freiwilligen mehr bringt als den gemeinnützigen Organisationen. Das steht in völligem Widerspruch zu unseren Unternehmenszielen: Wir wollen nicht an Programen teilnehmen, da wir keinen Zuschuss erhalten wollten, ohne eine Soziale Wirkung zu erzielen. Es ist gutes Geld, aber es verursacht so viele Probleme, und am Ende gibt es keinen Output. Wir brauchen also eine Verschiebung dorthin.

4. Was macht es einfacher / schwieriger / herausfordernder?

Ich habe drei oder vier Herausforderungen aufgelistet. Die erste ist, dass wir Anerkennung und Zusammenarbeit mit den staatlichen Organisationen brauchen. Für Deutschland müssen also das Ministerium für soziale Entwicklung und die EU-Kommission wissen, was pro bono ist und welche Wirkungen es erzielt. Wenn sie das nicht verstehen, werden sie niemals ein Programm starten. Wenn es keine Förderung von pro bono gibt, dann tragen die Freiwilligen die Kosten ihres Engagements ganz allein, das bedeutet die Freiwilligen müssen sich in ihrer Freizeit/Urlaub engagieren, wenn sie sich länger engagieren, müssen die ihren ‚Job kündigen oder eine meist unbezahlte Auszeit beantragen. Wenn sie ins Ausland gehen, zahlt das Unternehmen nicht dafür, so dass sie alles selbst bezahlen müssen. Da kommen ganz schnell mehrerer tausend Euro zusammen. Denn leider gibt es keine Programme die Pro bono Engagement finanziell fördern: Diese Menschen sind 40-45 Jahre alt, haben eine lange Berufserfahrung und es gibt keine Programme, die ihre Kosten ergänzen. Das ist eine große Herausforderung.

Ohne pro bono in Deutschland fehlt Europa eine wertvolle Ressource. Denn die finanziellen Mittel für z.B. Jugendprogramme, können nicht zur Entwicklung einer Organisation genutzt werden. Letzten Endes verlieren Sie als gemeinnützige Organisation an Erfahrungen, an Fachleuten, an Spendern, weil Ihre Website z.B. veraltet ist. NPOs haben weder das Geld für eine moderne Website, noch können eine Spendenaktion für Ihre moderne Website eröffnen, denn die Leute würden nie Geld für eine Website spenden.

Ich habe nur einige wenige Stiftungen in Deutschland und zwei in Europa gefunden, die bürgerschaftliches bzw. unternehmerisches Engagement fördern. Aber es gibt viele Stiftungen, die Zuschüsse für Klimawandel, Tierschutz, Jugendförderung, Frauenförderung vergeben. Das scheint in Ländern außerhalb Europas anders zu sein.

Es geht also erstens um Bewusstsein und zweitens um eine fehlende Marke.

5. Wenn Ihre Regierung eine gesetzgeberische Maßnahme einführen würde, um Ihre Arbeit zu erleichtern, welche wäre das?

Ich hätte gerne einen Termin mit einem unserer Entscheidungsträger in unserer Regierung und auch mit der EU-Kommission. Ich würde darum bitten, dass sie Pro-Bono-Programme fördern, in gleicher Höhe wie sie Freiwilligenarbeit unterstützen. Vielleicht sollten sie Programmlinien entwickeln, die an die Fähigkeiten oder Jahren an Erfahrung in einem bestimmten Bereich gebunden sind, aber nicht an das Alter. Was ist Alter? Das Alter ist keine Errungenschaft, es ist nur ein Nebeneffekt.

Darüber hinaus sollte die Regierung entweder eine Kampagne über Pro-Bono selbst starten, um das Bewusstsein zu schärfen, oder das Globale Pro-Bono-Netzwerk finanzieren, damit wir die Kampagne ins Leben rufen. Wir sind die Spezialisten, wir sind die Experten. Wir könnten eine Kampagne auf Englisch erstellen, sie in alle Sprachen unserer Mitglieder übersetzen und verbreiten. Tatsächlich haben wir zusammen mit zwei anderen Mitgliedern einen Zuschuss von der EU-Kommission beantragt, um genau das zu tun. Wir bekamen genug Punkte, um den Zuschuss zu erhalten, aber andere hatten mehr Punkte, so dass wir auf einer Warteliste landeten. Zumindest unser Pro-Bono-Projekt wurde als relevant für die EU angesehen. Aber wie heißt es so schön, „knapp vorbei ist auch daneben“.

6. Was sind die verschiedenen Aktivitäten, die Sie in Ihrer Organisation durchführen?

Innerhalb von AMAIDI unterscheiden wir zwischen Projekten und Programmen. Die Projekte sind auf unserer Projektplattform aufgeführt. Dort finden Sie Anfragen, die direkt von den Partnern unserer Projekte für die verschiedenen Bereiche kommen. All diese Projekte können nach verschiedenen Kriterien ausgewählt werden, wie z.B. entweder Einzelpersonen, eine Gruppe von Personen, SDG, die Sie unterstützen möchten, ein Land, ein Erfahrungsniveau… Sie können Ihre Suchanfragen für später speichern, so dass Sie eine E-Mail erhalten, sobald wir ein Projekt veröffentlichen, das Ihren Kriterien entspricht.

Die Programme finden zu bestimmten Terminen statt und richten sich überwiegend an Unternehmen. Wir sind gerade dabei, die Website unserer Programme bis 2021 neu zu gestalten. Wir bieten u.a. Programme wie Social Sabbaticals, den Pro-Bono-Tag (so etwas wie der Pro Bono Marathon). Wenn möglich nehmen wir an der jährlichen Pro-Bono-Woche teil. Darüber hinaus bieten wir maßgeschneiderte Engagement Lösungen an.

Darüberhinaus bieten wir sogenannte Social Days an. Hierbei handelt es sich um die ehrenamtliche Bereitstellung von Arbeitszeit- und kraft. Dieses „Mitarbeiter-Event“ Format mit sozialem Touch wird leider in Deutschland nachwievor gerne von unternehmen angefragt. Das Unternehmen stellt Mitarbeiter frei, die in einem Park Müll sammeln oder Marketingleute, die Wände neu streichen.

Wir haben ein weiteres gutes Programm, das sich der Marktplatz gute Geschäfte nennt. Das ist eine zweistündige Veranstaltung, bei der sich Unternehmen und gemeinnützige Organisationen treffen und mit allem außer Geld handeln dürfen. So können sie Pro-bono-Kompetenzen (Expertise, Wissen) oder Güter (wie Laptops, Möbel) oder Kontakte, Zeit und Arbeitskraft tauschen. Wir haben damit vor einigen Jahren begonnen, und es ist zu einer jährlichen Veranstaltung geworden, die wir in Deutschland durchführen, aber auch in Afrika, in Asien und in Südamerika einführen wollen. Ich hätte gerne mindestens drei Runden, bevor ich es in der ganzen Welt verbreite. Aufgrund von Covid-19 konnten wir den Marktplatz in diesem Jahr nicht durchführen, also haben wir stattdessen einen virtuellen Marktplatz eingerichtet, da wir zwischen den jährlichen Veranstaltungen Angebote und Nachfragen erhielten.

7. Die meisten Pro-Bono-Förderer führen Programme durch, an denen ein oder mehrere Fachleute aus dem Unternehmen beteiligt sind, um ihre Fähigkeiten (in der Regel in den Bereichen Kommunikation, Marketing, Strategie, Wirtschaftsmodell, Personalwesen…) mit einer gemeinnützigen Organisation zu teilen. Ist Ihre Organisation im Vergleich zu diesem traditionellen Modell innovativ und wie?

Neben unseren Projektangeboten und unseren Programmen führen wir auch Programme mit besonderen Fähigkeiten durch, wie z.B. Handwerk, Bauarbeiter, Kanalisation, orthopädischer Schuhmacher. Und wir haben Lehrer und Studenten im letzten Semester, die Unterrichtsprojekte für Studenten in Hanoi, Vietnam, durchführen. Dieses Projekt ist vor kurzem auf ein Online-Format umgestellt worden.

8. Gibt es eine innovative Initiative Ihrer Organisation, die Sie mit uns teilen möchten?

Alle unsere Projekte sind mit den SDGs verbunden. Darüber hinaus nutzen wir eine sehr innovative und fortschrittliche Projektplattform. Und wir verwenden ein ausgeklügeltes zentrales IT-System mit automatisierten Arbeitsabläufen, Ad-hoc-Berichterstattung und rationalisierter Kommunikation. Das bedeutet, dass immer, wenn wir eine Bewerbung/Anfrage erhalten, die Kontaktperson im Herkunftsland des Antragstellers diesen automatisch erhält, ebenso wie die Kontaktperson in dem Land, in dem das Projekt (der Antragsteller) stattfindet. Ich denke, diese Plattform ist für eine NPO wirklich innovativ.

9. Können Sie uns ein inspirierendes Beispiel für ein Pro-Bono-Programm nennen, das Sie vor kurzem eingeführt haben?

Eines unserer wichtigsten Programme, auf das ich sehr stolz bin, ist ein Programm, das wir in Uganda durchgeführt haben. Es ist ein Projekt zur Stärkung der Frauen vor Ort. Der Hintergrund war, dass eine NPO zu uns kam und sagte: „Wir brauchen Unterstützung: Wir haben hier einpaar alleinerziehende Mütter, die weder lesen noch schreiben können, wir müssen ihnen helfen, aber wir haben keine finanziellen Mittel dafür. Mein Wunsch wäre es, dass diese Frauen Geld verdienen, damit sie ihre Kinder zur Schule schicken, die Arztrechnungen bezahlen und ihre Familien versorgen können, ohne sich prostituieren zu müssen“.

Also rekrutierten und entsandten wir zwei Pro-Bono-Beraterinnen, die diese Organisation bei der Entwicklung eines Frauenförderungs- und einkommens­schaffenden Projekts unterstützen und beraten sollten. Da es keine finanzielle Unterstützung oder Finanzierung für die Frauen gab, stellten sie Säcke aus Plastikmüll und Halsketten aus gesammeltem Papier her. Die teilnehmenden Frauen sind nun in der Lage, für Lebensmittel, Ärzte, Medikamente und Schulgebühren aufzukommen. Dieses Projekt gab Anlass zu weiteren Projekten. So wäre der nächste Schritt für uns, ein Finanzierungskonzept für die Internetplattform zum Verkauf handgefertigter Objekte aus Entwicklungsländern zu erstellen. Eine kleine Auswahl der Produkte finden Sie hier.

10. Haben Sie eine Gemeinschaft? Wenn ja, was bringt Ihnen das? Wie beleben Sie sie?

Ja, natürlich haben wir ein Netzwerk. Mit Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und Freiwilligen, stehen wir regelmäßig bei Veranstaltungen, mit einem Newsletter, in sozialen Medien und mit Blogbeiträgen in Kontakt. Ich hoffe immer noch, dass jemand so etwas wie ein Second-Life-SIMS-Zoom-Dingens erfindet, bei dem ich mich mit jemandem als Avatar treffen, Hände schütteln und verschiedene Gedanken online austauschen kann, das vermisse ich so sehr.

11. Haben Sie Ihre Aktivität an die Coronavirus-Situation angepasst? Wenn ja, wie? Was ändert sich dadurch für Sie? Haben Sie spezielle Maßnahmen / Geräte eingerichtet?

Aufgrund des globalen Lockdowns mussten wir mit unterschiedlichen Situationen in verschiedenen Ländern gleichzeitig fertig werden. Das war schon eine gute Herausforderung, die wir aber im Team gut gemeistert haben.

Als der globale „Lockdown“ angekündigt wurde, mussten wir zunächst unsere Freiwilligen fragen, ob sie bleiben oder nach Hause fahren wollten, wir mussten sehen, wie wir sie sicher nach Hause geleiten konnten. Es mussten viele Entscheidungen ohne vorherige Erfahrung getroffen werden, so wie viele andere Menschen und Unternehmen auf dieser Welt auch.

Seit AMAIDI Gründung in 2006 arbeiten wir als virtuelle Organisation. Auch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern und den Freiwilligen erfolgt weitgehend digital. Vor diesem Hintergrund war Corona keine große Umstellung für uns.

Jedoch vermisse ich das Knüpfen neuer Kontakte und den „Austausch von Visitenkarten“. Ich habe das Gefühl, dass ich mich nur mit bestehenden Kontakten beschäftige, was schön ist, aber meine Aufgabe ist es auch, neue Beziehungen zu knüpfen und neue Partner zu finden.

Die größte Veränderung, die Corona mit sich brachte, ist, dass wir keine Freiwilligen zu unseren Projektpartnern entsenden konnten. Mit dem Ausbau unserer digitalen Engagement-Möglichkeiten haben wir aber eine gute Lösung gefunden.

Wie ich bereits erwähnt habe, sind Online-Aktivitäten möglich, aber werden leider nur sehr selten genutzt. Unternehmen haben aufgrund von Corona andere Dinge auf der Agenda, als Geld zu spenden oder Freiwillige freizustellen. Zudem stellt die digitale Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und dem sozialen Sektor vor
IT Sicherheitstechnische Herausforderungen.

Die letzten sechs Monate haben wir vermehrt für unsere eigene Teamentwicklung genutzt. Jeden Montag gibt es die Möglichkeiten eines „offen Calls“, bei dem jeder mitmachen, Themen ansprechen und sich austauschen kann.

In einigen Ländern auf der ganzen Welt werden die Menschen aufgrund der Abriegelung nicht bezahlt. Das bedeutet, sie bekommen keinen finanziellen Ausgleich durch den Arbeitgeber oder die Regierung, wenn sie nicht arbeiten dürfen. Das führt zu großen Hungersnöten in vielen Ländern dieser Welt. Das sind im Vergleich zu Masken tragen und Abstand halten ECHTE Probleme.

12. Warum ist pro bono Ihrer Meinung nach wichtig? Glauben Sie, dass es in Zukunft relevanter sein wird, und wie?

In den ersten Jahren haben wir als traditionelle Freiwilligenorganisation gearbeitet. Mit den Jahren entdeckten wir nach der Entsendung einer Fachkraft zu einem Projektpartner, wo diese sich um die Kinder in einem Kindergarten oder in einer Kinderkrippe kümmern sollte, dass diese Person eine viel größere Wirkung erzielen könnte, wenn sie ihre Fähigkeiten als Senior Marketing Manager für eine Marketingkampagne einsetzen würde.

Das war unser Startschuss für Fähigkeiten basierenden Freiwilligenarbeit (skilled-based Volunteering). Wir beschlossen, die Freiwilligen bereits bei der Bewerbung nach ihrem beruflichen Hintergrund zu fragen, damit wir Projekte anbieten konnten, die genauen diesen Fähigkeiten entsprachen.

Die nächste Ebene ist für mich pro bono. Sprich, wie kann ich die Kluft zwischen den nicht vorhandenen Fördermitteln in Bezug auf Organisationsentwicklung, IT, HR, Finanzen, Marketing, schließen? Ich könnte diese Lücke leicht überbrücken, wenn ich als gemeinnützige Organisation „pro bono“ Engagement nutzen, indem ich die Fähigkeiten von einer Fachperson kostenlos und wirkungsvoll einsetze, um z.B. eine neue Website zu erstellen, eine Anwendung zu programmieren, einen Finanzplan zu erstellen oder was auch immer zu tun. Und genau das ist es, was ich an pro bono liebe. #WE♥ProBono

Am Global Pro Bono Network mag ich den Austausch mit anderen Vermittlern und die Pro Bono Summits, weil man dann sieht, dass man nicht allein ist.

Solange es keine Zuschüsse für NPOs, für Organisationsentwicklung gibt, brauchen wir pro bono. Sonst bleiben die NPOs zurück, und die Kluft wird größer.

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