Seit dem ich hier bin, steht für mich fest das es mein Wissen ist, was ich weitergeben möchte. Damit auf Grundlage dieses Wissen etwas entwickelt werden kann.

Oft frage ich mich, ob es überhaupt was ändert, das ich hier bin, denn ich verschwinde ja eh wieder. Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich, mit der Zeit, das System vom Volunteering immer weniger. Wir kommen runter, wollen helfen, bieten Hilfestellungen an und nach einem Jahr, verschwinden wir von hier in unser altes Leben zurück. In das Leben, wo wir alles haben. Kann das den Menschen hier denn wirklich helfen? Leute, die kommen um zu gehen.

Warum ist die Welt so unfair?

Warum ich mir diese Frage stelle ist recht simpel. Warum ist die Welt so unfair? Und warum ist der Grundgedanke nicht von jedem das zu ändern? Es will einfach nicht in mein Kopf rein. Ich zerbreche mir darüber täglich den Kopf.

Wir leben in so einer tollen, wunderschönen und vielfältigen Welt. Aber die einen haben die Chance, das zu erleben und der Rest nicht.

Wir leben im 21. Jahrhundert, das heißt seit Christi Geburt sind 2017 Jahre vergangen. Lasst euch das mal auf der Zunge vergehen 2 0 1 7 Jahre.

Und noch immer leben wir in Grenzen. Ich meine nicht die Grenzen zwischen den Ländern. Es sind die Grenzen, die man nicht sehen kann, die aber den Unterschied machen

Als feststand, das ich hier nach Ghana gehen werde, konnte und wollte ich von mir selber gar nicht wissen was mein Streben im Ghana sein soll.

Seit dem ich hier bin, steht für mich fest das es mein Wissen ist, was ich weitergeben möchte. Damit auf Grundlage dieses Wissen etwas entwickelt werden kann.

Doch wie, wenn ich doch bald wieder weg bin. Wie kann ich einem jungen Erwachsenen, der keine Konstanten in seinem Leben hat, versprechen zu helfen, wenn doch auch ich nicht konstant für ihn bin? Wie kann ich jemandem in einem Jahr beibringen, wie man ein stückweit Struktur in Arbeitsabläufe bekommt, wenn noch nichtmal wirklich klar ist wie gearbeitet werden muss? Ich halte es für unheimlich wichtig, dass es Volunteers gibt. Doch das ist nicht genug, um langfristig zu helfen.

Dafür braucht es eine Konstante, auf die sich immer verlassen werden kann. Vielleicht sind die Beiträge, die ich zurzeit schreibe, ziemlich Gesellschaftkritisch. Und ich verdränge viel zu sehr, dass auch in Deutschland vieles verkehrt läuft. Auch davor habe ich immer die Augen verschlossen.

Wie kann man Wissen bleibend machen?“

Bitte helft mir die Frage zu beantworten. Wer das beantworten kann, sollte den Nobelpreis für Gesellschaft bekommen.

Ich merke nur, immer mehr, wie es mich frustriert, dass so ein großer Unterschied auf dieser Welt herrscht. Und das dieser Unterschied vom Geld beherrscht wird. Mir geht es übrigens immer noch Spitze hier unten.

Gedanken sind düster, doch davon lasse ich mir meine Fröhlichkeit nicht vermiesen. Und das ist meines Erachtens mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.

Ich wünsche euch alles Gute und Liebe.

Euer Leo

PS: Eine Frage hab ich noch. Ich habe eine Ameisenstraße in meinem Zimmer. Wir teilen uns den Raum Freundschaftlich. Wenn ich dann mal meinen Gedankem freien lauf lasse, schaue ich mir immer das Treiben der Ameisen an. Die Ameisen haben ein ganz komischen tick, sie laufen immer gegeneinander. Also die von oben kommt, läuft immer mit dem Kopf gegen die Ameise, die von unten kommt. Das bei der jeder Ameise. Und ihr wisst, dass eine Ameisenstraße nicht nur aus 5 Ameisen besteht. Also, warum laufen Ameisen immer gegeneinander? Vielleicht kennt ja darauf einer die Antwort…

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Kommentare

4 Kommentare.

  • Hallo Leo
    Das mit den Ameisen finde ich auch spannend. Man könnte ja einfach nur denken: “ Die sind nur Bekloppt“.
    Aber das wäre wohl zu einfach. Und Gott sei dank gibt es ja Tante Google die mich zu einem Ameisen Wiki (Was es nicht alles gibt) geführt hat. und dort steht:
    Die wichtigsten Sinnesorgane der Ameisen sind die Fühler als hochsensible Multifunktions-Vorrichtungen.
    An und in der Geißel der Fuehler sitzen eine Vielzahl von Sensillen unterschiedlichster Funktion in extrem hoher Dichte. So können die Ameisen mit den Fuehlern Gerueche, Pheromone, Gase, Temperatur, Strahlung und Beruehrungen wahrnehmen. Gleichzeitig dient das sogenannte Betrillern, also ein reines Beklopfen von Artgenossinnen mit den Fuehlern, der Kommunikation und als Auslöser fuer bestimmte Verhalten, wie zB der Trophalaxis und Paarung.
    Also ist das begrabbeln mit den Fühlern so etwas wie Whats App oder E-Mail, nur das die Mails noch nicht riechen. Warts ab, das kommt auch noch.

    Hab noch eine schöne Zeit mit Deinen Soccer-Helden

    LG aus Maschen, Werner
    Ganz

  • Hi Leo,
    Es ist so schön, so viel von dir zu lesen und vor allem, dass du auch noch immer schreibst! Jetzt wollte ich dir endlich auch mal schreiben. Als du von Cape Coast geschrieben hadt, hat es mir in den Fingern gejuckt. Ich war auch da und weiß genau was du meinst. Die door of no Returns hat mich, genau wie dich sehr ergriffen. Manchmal glaube Ich, dass man alles von zwei Seiten sehen muss. Einmal leider, dass die Menschen in ihren Verhältnissen aufwachsen und oft nichts anderes kennen und kennen lernen werden, dass rechtfertigt nicht das Sie zum Teil schwerer Bedingungen haben aber man versteht es anders. Zum anderen heißt es nicht, das sie in den Bedingungen bleiben sollen, aber das wichtigste sie müssen von sich aus die besseren Möglichkeiten finden. Wir würden ihnen nicht helfen, wenn wir Ihnen unsere weltansicht aufs Auge drücken. Sie scheinen zum Teil unorganisiert, sind vielleicht aber einfach anders organisiert. Ich finde daher gerade ein Exemplar wie dich als Volunteer hervorragend. Du bringst wissen mit als Handwerker und Fußballer, was du weitergeben kannst, damit sie es wieder weitergeben können. Nicht wie manche Volunteers die in Schulen eingesetzt werden aber von unterrichten keine Ahnung haben.
    Meine Pause ist jetzt zu Ende, ich hoffe ich konnte dir weiter führende Gedanken geben.
    Was ich noch gern wüsste, ob dir fufu auch geschmeckt hat und du diese kuhhaut schon gegessen hast? Beste Grüße

    • Hallo liebe Annette,
      Vielen Dank für deinen Kommentar. Du triffst den Nagel so ziemlich genau auf dem Kopf. Der Glaube daran, das wir in unsere westlichen Welt alles haben macht doch eigentlich die größten Probleme. Wir machen aus dem „nicht besitzen“ ein Problem. Doch vielleicht ist „Besitzen“ das Problem.
      Hier durch wird hier, in Afrika, erstens ein völlig falsches Bild von der westlichen Welt vermittelt und zweitens wird der Fortschritt in Europa/Amerika immer rasanta während man hier den sichtbaren Fortschritt verfolgt aber nicht versteht. Da man hier, was Rechte, Technik, Arbeitsbedingungen, usw. Einfach zurück hängt.
      Ich finde das kann man mit einem Schüler vergleichen, der nicht sitzen bleiben darf. Er sieht das alle anderen Schüler schon alles können, muss natürlich mit ihnen mit halten aber kann nicht mal Dividieren. Doch das eine baut auf dem anderen auf. Jeder muss seinen eignen Fortschritt erkennen und nicht den der anderen.
      Im diesem sinne darf ich gleich in meine Lieblings Stadt Accra (ich hasse sie) um mein visum für drei monate zu verlängern… Karneval muss ich mir einfach offen halten. 😉
      Beste Grüße aus über 30 Grad.
      Leo

      • : D Hallo, Accra ist doch voll schön, der gut riechende Smog, viele nette Menschen, kaum Bettler auf den Straßen, die dabei fast überfahren werden. Ich mochte die Hauptstadt auch sehr 😉 gut wenn du nicht oft hin musst 🙂 aber nice wenn es so weit gut läuft und du schon am verlängern bist. Weiterhin viel Spaß und schöne Erfahrungen.

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