Formen und Definitionen von Corporate Volunteering

Was die Häufigkeit der Formen betrifft, so rangieren Aktionstage mit über 85 Prozent unangefochten an der Spitze der Beliebtheitsskala bei Unternehmen, jedoch haben Pro Bono Dienstleistungen aufgeholt.

Das alles ist Corporate Volunteering!

Rund 36 Prozent der Unternehmen engagieren sich mittels Zeitspenden und stellen MitarbeiterInnen für gesellschaftliches Engagement in Aktionstagen, Mentoringprogammen oder Secondments bereit. Einen sprunghaften Anstieg verzeichnen Pro Bono Dienstleistungen, die sich von 2012 bis 2014 fast verdoppelt haben, 49 % der Unternehmen geben an, hier bereits etwas zu machen.

Aktionstage

MitarbeiterInnen eines Unternehmens engagieren sich innerhalb ihrer Arbeitszeit freiwillig in einer gemeinnützigen Organisation bzw. NPO. Die Aktivitäten können entweder einmal jährlich an einem bestimmten Tag, regelmäßig einmal pro Monat oder auch laufend nach den Bedürfnissen der NPO stattfinden. Möglich sind dabei sowohl reine Zeitspenden als auch Wissenstransfer, bei dem MitarbeiterInnen spezifische Kenntnisse weitergeben.
Dazu gehören:
  • Einmalige Teamaktivitäten
  • Regelmäßige Freistellung von MitarbeiterInnen

Pro Bono Leistungen von Unternehmen für NGOs

Ein Unternehmen stellt einer gemeinnützigen Organisation seine Produkte oder Dienstleistungen kostenfrei – also pro bono – zur Verfügung.

Secondments

Eine in Österreich noch eher seltene Form der Zeitspende sind Secondments. MitarbeiterInnen verbringen dabei einen längeren Zeitraum – meist mehrere Monate –  in einer NPO. Häufig geht es darum, die NPO mit spezifischem Fachwissen zu unterstützen bzw. MitarbeiterInnen sinnstiftend in einem anderen, neuen Bereich einzusetzen.

In Österreich vermittelt v.a. die Initiative Vernetzte Welten  Secondmenteinsätze für MitarbeiterInnen:  Der Fokus liegt auf Projekten die SINN machen. Seit über 7 Jahren vermittelt Vernetzte Welten ExpertInnen für strategische Projekte an NGOs. Diese arbeiten ehrenamtlich (Teil- oder Vollzeit) mehrere Monate für eine NGO und lernen dabei eine „andere Welt“ kennen. Die meisten ExpertInnen werden von Unternehmen bei vollen Bezügen für das Projekt freigestellt und bringen Erfahrungen in die Organisationsentwicklung ein. Vernetzte Welten wählt dabei die Projekte aus, vermittelt und betreut die ExpertInnen.

Das fällt unserer Definition nach nicht unter Corporate Volunteering bzw. Zeitspende

  • Soziales Praktikum: MitarbeiterInnen eines Unternehmens absolvieren in einer Organisation – eventuell auch im Ausland – ein Praktikum. Ziel ist eine Erweiterung der Sozialkompetenzen des jeweiligen Mitarbeiters oder der jeweiligen Mitarbeiterin.
  • Freiwilligenarbeit von MitarbeiterInnen in deren Freizeit: CORPORATE Volunteering bedeutet, dass das Unternehmen eine freiwillige Leistung erbringt. Ehrenamtliches Engagement von MitarbeiterInnen in deren Freizeit ist wertvoll – aber eben keine Leistung des Unternehmens – sondern der Privatpersonen.

Was die Häufigkeit der Formen betrifft, so rangieren Aktionstage mit über 85 Prozent unangefochten an der Spitze der Beliebtheitsskala bei Unternehmen, jedoch haben Pro Bono Dienstleistungen aufgeholt. Mit 71 Prozent liegen diese auf Platz Zwei. Soziale Praktika und Mentoring sind mit jeweils 28 % weniger stark vertreten, Secondments kommen aufgrund ihrer Langfristigkeit auf nur rund 15 %. (Prozentsätze beziehen sich auf Antworten zur Frage: “Welche Form von Corporate Volunteering setzt Ihr Unternehmen um?”, Umfrage FVA 2014)

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