ENGAGEMENT Im Umgang mit weit verzweigten Organisationen ist Tanja Siebert versiert. Durch ihre frühere Tätigkeit für ein international aktives Logistikunternehmen hat sie gelernt, in großen Strukturen zu denken. Die studierte Betriebswirtin hat für ihren Arbeitgeber ein einheitliches IT-System in vielen Ländern eingeführt, dort gelebt und gearbeitet. Damit war sie schon in jungen Jahren in leitender Position tätig.
Diese Erfahrungen kann Siebert nun für eine neue berufliche Aufgabe nutzen. Seit 2014 engagiert sie sich als geschäftsführende Gesellschafterin für das Sozialunternehmen Amaidi, das weltweit Freiwilligendienste organisiert. Das Ziel ist, Entwicklung zu fördern. Amaidi bietet Projekte, die Menschen eine Existenzgrundlage schaffen, Umwelt- oder Bildungsprojekte.
Dass sie seit langem mit internationalen Strukturen umgeht, kann Siebert nun für ein soziales Anliegen zu nutzen: “Jetzt mache ich etwas mit Sinn.” Amaidi ist als gemeinnützige GmbH organisiert, das Unternehmen arbeitet “nicht gewinnorientiert, sondern wirkungsorientiert”, wie Siebert erklärt. Das entspricht auch ihren persönlichen Prioritäten. Sie müsse ihren Lebensunterhalt verdienen, strebe aber nicht nach einem möglichst hohen Gehalt.
“Ich wollte schon immer Dinge gestalten”, begründet sie ihre Entscheidung, sich für Amaidi zu engagieren. Dabei setzt sie nicht auf große theoretische Entwürfe, sondern auf gut funktionierende Organisation und sinnvolle Projekte. “Ich will das Pragmatische umsetzen. Wenn man Wissen und Technologien richtig einsetzt, kann man eine Menge bewegen.”
Siebert will dazu beitragen, die Kluft zwischen dem “sehr satten Lebenswandel” in den Industrieländern und den wenig entwickelten Regionen der Welt zu verringern. Das könne auch künftige Flüchtlingsströme vermeiden. Bildung sei ein entscheidender Ansatzpunkt: “Wenn durch ein Projekt 50 Kinder Spaß an Englisch kriegen, ist ein Grundstein gelegt.”
Amaidi ist seit 2003 tätig, der Niederländer Camille van Neer gründete im indischen Chennai das gemeinnützige Netzwerk. Aus Indien kommt auch der Name “Amaidi”, der sich mit “Freiheit” übersetzen lässt. Siebert lernte van Neers Arbeit kennen und schätzen. Es ergab sich, dass sie eine neue Aufgabe suchte, als van Neer seine Verantwortung für Amaidi abgeben wollte. So ist Amaidi seit 2014 als gemeinnützige GmbH von Sieberts Wohnort Rösrath-Kleineichen aus tätig. Mehr als 50 Mitarbeiter weltweit sind für Amaidi tätig – auf Honorarbasis. Mit klaren Strukturen und Vorgaben lasse sich das organisieren, erklärt Siebert, Kontakte funktionieren per Internet. “Ich bin es gewöhnt, virtuelle Teams zu führen.” Der Verzicht auf ein Büro spare Verwaltungskosten. Die notwendige Büroarbeit erledigt eine freiwillige Mitarbeiterin aus Kleineichen, eine Chefsekretärin im Ruhestand.
Deren Einsatz ist durchaus beispielhaft für das, was Amaidi anstrebt: Beruflich erfahrene Freiwillige sollen ihr professionelles Know-how für Entwicklungsprojekte einsetzen. Gedacht ist nicht nur an monatelange Ein-sätze in fernen Ländern, sondern auch an Dienstleistungen nach Feierabend oder an einem Wochentag. Vieles ist vorstellbar – Beiträge von IT-Spezialisten, Managern, Technikern, Ärzten oder Pädagogen.
Weil diese Profis neben ihrem Beruf meist wenig Zeit haben, will Siebert auch Unternehmen für Amaidi gewinnen. Diese könnten Mitarbeiter für einige Arbeits-stunden freistellen und damit ein soziales Anliegen fördern. Unternehmen könnten ihre Vorgaben an Amaidi herantragen, die dafür passenden Projekte ließen sich finden, meint Siebert. Natürlich sind auch Projekte in Sabbat-Jahren denkbar.
Neben der Vermittlung von beruflich erfahrenen Frei-willigen schickt Amaidi auch junge Leute, die gerade erst die Schule beendet haben, zu internationalen Einsätzen. Gerade ist erstmals eine Freiwillige aus Rösrath zu einem Arbeitseinsatz aufgebrochen: Sie fördert das Englisch von Kindern in Vietnam. Es geht dabei nicht um Unterricht, sondern um ein Nachmittagsprogramm mit Spielen. Bisher zahlen Freiwillige eine Vermittlungsgebühr, außerdem ihre Reisekosten und den Lebensunterhalt vor Ort. Wenn gewünscht, hilft Amaidi beim Fundraising für einen persönlichen Einsatz, Spenden sind steuerlich absetzbar. Siebert hofft, dass es auf Dauer gelingt, die Kosten von Freiwilligen zu übernehmen. Das ließe sich durch staatliche Zuschüsse oder Sponsoren verwirklichen. Zurzeit sind rund 40 Freiwillige in Projekten von Amaidi tätig. Tanja Siebert will die Aktivitäten künftig ausbauen. “Das ist mein Ziel”, sagt sie entschlossen. “Ich habe keine Angst davor.”
Wenn man Wissen und Technologien richtig einsetzt, kann man eine Menge bewegen
Autor: THOMAS RAUSCH (KSTA)
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