Malaria: Durchbruch in der Impfmedizin?

Malaria ist in Deutschland Import-Tropenkrankheit Nummer eins. Daher ist gute Vorbereitung und Information wichtig. Jetzt haben Forscher in Tübingen einen wichtigen Durchbruch bei der Malaria-Bekämpfung erreicht. 

Sie haben Kopf- und Gliederschmerzen, Hitzegefühl und Fieber? Fragt man Dr. Google, dann ist die Antwortpalette sehr breit: als mögliche Ursachen für diese Symptome werden Thrombose, Muskelverletzung, Entzündung des Hüftschleimbeutels oder Grippe gelistet. Dabei muss man tief in die Google-Suchergebnisse eintauchen, um weitere Ursachen zu finden.

Im seltensten Fall tödlich, aber Vorbeugung ist wichtig

Die Tropenkrankheit Malaria beispielsweise kann ebenfalls diese Symptome verursachen. Hinzukommt, dass bei der gefährlichen Malaria tropica die rhythmischen Fieberschübe fehlen. Eine Fehldiagnose ist dann nicht ausgeschlossen. Dabei ist sie nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts die Import-Tropenkrankheit Nummer eins in Deutschland. Zwischen 2005 und 2013 ist die Zahl der Malaria-Erkrankungen in Deutschland stabil geblieben. Zwischen 500 bis 600 Personen waren durch Malaria erkrankt. 2014 wurden erstmals über 1.000 Fälle gemeldet. Malaria endet in den seltensten Fällen tödlich.

Trotzdem ist eine Vorbeugung durch Impfung und Beratung durch einen Fachmann sowie ausreichende Information vor einer Reise in bestimmte Länder sehr wichtig. Das Internet ist eine erste Informationsquelle. Das Robert-Koch-Institut oder die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin bieten fundierte Informationen. Einen Arztbesuch ersetzen sie nicht. Dies gilt besonders für Arbeitgeber, die Personal in Malaria-gefährdete Regionen entsenden. Sie sind verpflichtet eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung (ehemals G35-Untersuchung) bei ihren Mitarbeitern zu veranlassen.

Gute Nachricht aus Deutschland für Malaria-Region

Die Krankheit selbst hat in den betroffenen Ländern zum Teil verheerende Konsequenzen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit 225 Millionen Menschen durch Malaria erkranken. Rund 780.000 Menschen sterben, wobei 90% der Todesfälle in Afrika auftreten. Viele afrikanische Länder wie Botswana, Kenia, Namibia und Tansania liegen in den Tropen und Subtropen und bieten den Anopheles-Mücken günstige Bedingungen, die Malaria verbreiten.

Weitere Untersuchungen stehen an

Das ist eine gute Nachricht. Allerdings sind weitere Untersuchungen nötig, bevor das Medikament flächendeckend eingesetzt wird. Die Forscher müssen den Impfstoff bei einer größeren Gruppe über einen längeren Zeitraum testen. Unklar ist, wie lange der Impfstoff Schutz gewährleistet. Darüber hinaus müssen die Forscher untersuchen, ob der Schutz bei natürlichen Überträgern besteht.

Quelle: http://betriebundarzt.de/malaria-durchbruch-in-der-impfmedizin/
(Foto: Universität Tübingen)

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